Viele ältere Menschen verdrängen ihre Gebrechlichkeit und Hilfsbedürftigkeit solange, bis sie akut werden. Nahezu jeder möchte gebraucht werden und keiner seiner Familie zur Last fallen. Oftmals ist ein weiterer Grund für diese Verdrängung auch die massive Angst davor ins Heim „abgeschoben“ zu werden. Negative Schlagzeilen der Boulevardpresse tun ihr übriges Vorurteile zu schüren.
Wer im Alter gut versorgt sein möchte, kann allerdings schon im Voraus viel dafür tun. Zum Beispiel durch eine Patientenverfügung. Diese legt fest, welche Behandlungsmaßnahmen erwünscht sind und welche nicht.
Auch die frühzeitige Auswahl der passenden Wohnform kann viele Ängste beheben. Wer sich bei der Einrichtung seiner Wahl auf die Warteliste setzen lässt, erspart sich im Ernstfall monate- oder sogar jahrelange Wartezeiten.
Für Menschen mit nur geringen Einschränkungen sind Einrichtungen des Betreuten Wohnens eine gute Alternative zum Pflegeheim. Dort leben Senioren so eigenständig wie möglich. Je nach Bedarf können sie zusätzliche Serviceleistungen in Anspruch nehmen. Das Angebot reicht von der Putzhilfe, über Essen-auf-Rädern bis hin zur Begleitung bei Behördengängen.
Bei Pflegeheimen dagegen sind alle Angebote all-inklusive. Viele von ihnen haben sich zudem auf bestimmte Alterserkrankungen spezialisiert. Wer sich bereits eine Pflegeeinrichtung ausgesucht hat, kann durch einige Fragen schnell herausfinden, ob diese den eigenen Bedürfnissen entspricht.
Neben persönlichen Wünschen können folgende Fragen weiterhelfen:
- Gibt es eine gute Verkehrsanbindung/ einen Fahrdienst?
- Ist das Essen vielfältig und frisch gekocht?
- Werden regelmäßig Freizeitangebote/ Ausflüge angeboten?
- Sind Besuche durch Angehörige jederzeit möglich?
- Sind Kosten und Pflegemaßnahmen nachvollziehbar?
Teilweise verfügen die Einrichtungen auch über eine Bewertung des MDK (medizinischer Dienst der Krankenkassen) oder andere Zertifikate, die ihre Qualität bestätigen. Nachfragen lohnt sich in jedem Fall.